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Gewalt an Aargauer Spitälern nimmt massiv zu – es besteht Handlungsbedarf!

Dass Gewaltdelikte zunehmen, ist wohl inzwischen allen bekannt. Man kann es in den Medien lesen, und es führt dazu, dass man Bahnhöfe zu bestimmen Zeiten meidet, keine Fussballspiele mehr besucht oder an den Schulen Schulsozialarbeiter/innen einstellen muss  weil bereits unser Nachwuchs nicht mehr weiss, wie man miteinander umzugehen hat.

Auch unsere Spitäler sind betroffen, notabene jene, die da sind um uns zu helfen, wenn wir uns in einer gesundheitlichen Notsituation befinden.

Meine Interpellation zu diesem Thema war am letzten Dienstag im Grossen Rat traktandiert, und die Antwort ist ernüchternd.

Das KSA kommt ohne Sicherheitsdienst nicht mehr aus. Dieser wird in 24 Stunden durchschnittlich 5 Stunden für Routineeinsätze benötigt und für Interventionen 3 Stunden im Tagdienst sowie 4 Stunden im Nachtdienst. Es wird dabei festgestellt, dass die Heftigkeit und Brutalität in den letzten Jahren stetig zunimmt.

Ähnlich sieht es im KSB aus; in den letzten 10 Jahren haben sich die Gewaltvorfälle vervierfacht. Da viele Vorkommnisse gar nicht mehr gemeldet werden (Abstumpfung des Personals), rechnet man mit einer weit höheren Dunkelziffer. Das Spital Muri führt keine Statistiken, gibt aber ebenfalls an zu erkennen, dass sie eine Zunahme an verbaler und körperlicher Gewalt feststellen.

Nun, wie sieht es denn mit der Ursache aus? Hier wird wie immer rumgeeiert. Es sind Männer, oft sei Alkohol und/oder Drogen eine Mitgrund. Statistiken oder ein Täterprofil gibt es nirgends, es wird tunlichst vermieden das eigentlich Problem anzusprechen. Erst wenn man mit Mitarbeitern spricht, zum Beispiel auf Notfallstationen, erfährt man hinter vorgehaltener Hand mehr: ‘Es ist oft ein kulturelles Problem’.

Und was unternimmt man nun gegen diese Entwickung?

Das Departement Gesundheit und Soziales wird den Gesundheitsverband Aargau anregen, sich dem Thema anzunehmen und seine Mitglieder zu sensibilisieren. Des Weiteren hat der Regierungsrat 1,65 Millionen Franken für die Unterstützung des Sicherheitsdienstes in den Notfallstationen der grossen Aargauer Zentrumsspitälern beantragt. Das alles ist reine Symptombekämpfung auf Kosten der Steuerzahler.

Wo sehen die Spitäler Handlungsbedarf?

Das KSB gibt an, dass vor allem die fehlenden Konsequenzen für Patienten/innen, die das Spitalpersonal tätlich angreifen, fehlen. Zudem muss eine Anklage als Privatperson erfolgen, und viele Angestellte sehen aus Angst, deswegen erst recht zum Ziel zu werden, davon ab.

Hier muss man ansetzen! Angriffe gegenüber Spitalpersonal (aber auch gegenüber anderen Blaulichtorganisationen) sind NICHT zu tolerieren und müssen hart geahndet werden. Spitäler sollten die Möglichkeit haben, als Spital Anzeige erstatten zu können und renitente Patienten des Hauses zu verweisen. Und bevor mir jetzt jemand mit Menschenrechten kommt: Die Gesundheit des Personals, das nur helfen will, sollte definitiv stärker gewichtet werden als die Gesundheit von Patienten, welche diese Hilfe mit Füssen tritt.

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